WTF SAT1 ICH GLAUB ES HACKT
Oh mein Gott, ich bin so wütend.
Gerade kam die Folge "Ungeheuerlich" der Serie "Danni Lowinski". Es ging um einen Fall von Missbrauch in einer Kindertagesstätte. Manuel, der Angeklagte, soll die fünfjährige Emma auf der Toilette sexuell belästigt haben und sucht bei Danni Hilfe, da er behauptet, unschuldig zu sein. Danni forscht nach, sieht sich natürlich mit der Wut aller Elternteile konfrontiert und hat auf einmal ein paar weitere Fakten bei der Hand: Lena macht wieder ins Bett seit Manuel in der KiTa arbeitet, Marie schlägt wieder um sich, Ina sei aggressiver als vorher und so weiter und so weiter.
Danni konfrontiert Manuel damit, der mittlerweile in U-Haft sitzt, und der junge Mann hat andere Erklärungen dafür parat: Lenas Eltern haben sich vor kurzem scheiden lassen, Maries Vater ist Pilot und ist oft wochenlang nicht zu Hause und Inas Eltern.... Inas Eltern sind zwei Lesben.
WTF SAT1. Ich glaube, es hackt bei euch!!!!!!! Welche beschissenen Statistiken habt ihr denn dafür zu Rate gezogen, die behaupten, die Kinder homosexueller Paare seien anfälliger für auffälliges Verhalten als die anderer? WIE RECHTFERTIGT IHR DAS IN EINEM FALL DER SICH UM KINDESMISSBRAUCH DREHT? (Und dabei die dümmste Auflösung ever hatte, meine Herren, denn das Mädchen, dass davon erzählt hatte, war mit ihrem Kindergartenfreund Manuel zusammen aufs Klo gegangen und der hat sie dort angefasst -..-). Wieso zum Donnerwetter bildet ihr euch ein, eine solch katastrophale Behauptung in den Raum zu stellen, die das Erziehungsverhalten lesbischer Paare gleichsetzt mit der auch für ein Kind psychisch schweren Zeit einer Scheidung oder mit Vernachlässigung durch ein Elternteil??? Es wurde nicht gesagt, dass das lesbische Paar sich oft streiten würde, es wurde nicht gesagt, dass das lesbische Paar schlechter als andere erzieht oder dafür bekannt ist, ihr Kind zu vernachlässigen, nein, es wurde einfach behauptet, dadurch, DASS sie Lesben sind, seien sie nicht in der Lage, sich so um ein Kind kümmern, dass dieses kein auffälliges Verhalten an den Tag legt, was einfach nicht stimmt (siehe diese Studie dankenswerterweise zusammengefasst von welt.de und diese hier und die kommt verfickt nochmal aus Bayern!!! und ja, ich habe nur mal rasch gegoogelt aber HIMMELHERRGOTTNOCHMAL!!!!).
Man mag nun sagen: ja, aber Danni hat diesen Fakt in dem Gespräch mit den Eltern gar nicht angesprochen, das war doch ein Vater. Ja, das stimmt, Danni hat gesagt: "Ihre Ehe ist geschieden, das nimmt Ihr Kind mit, Ihr Mann ist nie zuhause, das ist schlecht für das Kind..." und dann musste sich die Lesbe von besagtem Vater sagen lassen, dass ihr Kind durchdrehe, weil sie lesbisch ist. Das hat dramaturgisch aber überhaupt keinen Effekt, weil es nur zur VErstärkung von Dannis Argument dreht, völlig egal, wer es jetzt äußert, nämlich, dass alle Elternteile Scheiße bauen - die einen eben einzig und allein dadurch, dass sie Lesben sind.
Mein Gott, ich bin so unfassbar wütend. Die Serie gibt sich ab und zu solche Mühe verschiedene Blickwinkel darzustellen, sie geht Themen wie Rassismus oder auch Ableismus an, sie bemüht sich, das Bild sozial schwacher Menschen zu verbessern (Danni lebt im Plattenbau usw.) und dann kommt solch ein Schlag ins Gesicht. Ich könnte kotzen. Sat1, ihr habt so derbe verloren.

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Komisch - bei all den Langzeitstudien die ich kenne, schneiden lesbische Eltern genauso gut oder teilweise sogar besser als die Vergleichsgruppe heterosexueller Eltern ab. Aber wenn Sat1 das sagt...
*kotz*
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Aber egal, ob man es jetzt so sieht, dass das Argument den Vater dumm dargestellt hat (den ich gar nicht mal so dumm fand in der Folge, dafür hat er nämlich eindeutig zu wenig gesagt XD) oder nicht, es stand da, mitten im Raum und Danni, die als Autorität und Protagonistin dient, hat sich dazu nicht geäußert.
pinku hatte das Argument angebracht, dass man das lesbische Paar so dargestellt habe wie jedes Heteropaar auch, um dadurch Gleichheit zu erzeugen.
Das finde ich gut und darüber hatte ich auch schon nachgedacht, doch irgendwie stört mich, dass trotz allem ein negatives Bild gezeigt wird, denn soweit sind wir einfach noch nicht: in 10 Jahren und zehn weiteren Gesetzesverabschiedungen in Richtung Egalität kann man sich über Stereotypen dieser Art lustig machen, doch noch nicht jetzt, wo immer noch Diskriminierung und sonstwas herrscht.
Wie gesagt, wenn du dir selbst ein Bild machen willst, findest du die Folge bei sat1.de (sie ist jetzt auch so nicht besonders toll, zumal es ein suuuuuuperbilliges Animecover zu bestaunen gibt XD und generell alles wahnsinnig vorhersehbar ist...) - ich scheine auch wirklich die einzige zu sein, die das als so harsch empfunden hat. Was entweder ein schlechtes Licht auf mich alte Emanze wirft oder auf alle anderen...XDDD
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Das ist der Punkt für mich (auch wenn ich die Folge jetzt noch nicht gesehen habe.) Bei Glee gab es eine Folge, in der die beliebte Figur Kurt (Kennst Du Glee?) zu Blaine im Prinzip sagt, dass es keine Bisexualität gibt und das nur eine Ausrede von Schwulen ist, die sich nicht outen wollen. Dadurch, dass Blane am Schluss feststellt, dass er wirklich schwul und nicht bisexuell ist und Kurt sich on-screen nicht dafür entschuldigt, unterstreicht das die Aussage!
(Ich hab gar kein richtiges "Rage"-Icon...)
Nur weil es Dir mehr auffällt, muss es nicht falsch sein. Frau ist nur für das ein oder andere Thema mehr sensibilisiert ;-)
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Und OH GOTT JA, diese Terrorszene! XDDD Da denkt man, yeaaah, endlich mal eine Serie, die mit Homosexualität super umgeht (Burt, als Superdad!) und dann kommt so'n Schlag ins Gesicht... Jesus Christus Maria, ich weiß nicht, was die Drehbuchschreiber sich bei sowas denken oder warum das niemandem auffällt. Mwah. -..-
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Aber die ersten beiden Staffeln waren alles in allem so gut. Ich ♥ Burt, Lisa schreibt niedliche Warbler FanFics, Glee ist die einzigen Fernsehshow (außer QaF etc.) in der acht GLBT-Charas in einer Folge vorkommen, wir haben es das letzte Jahr sehr begeistert gecosplayt, ich mag viele Lieder aus den alten Folgen...
...aber sie haben kein Konzept mehr, keine Botschaft und würfeln, wer wann eine Seite des Drehbuchs schreiben darf.
Ich wünschte, ich käme davon los...
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in der acht GLBT-Charas in einer Folge vorkommen
Oh echt? Mir fallen spontan nur 4 GLBT-Charaktere insgesamt ein, willst du mich erleuchten? o.o
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Kurt, Blaine, Santana, Brittany, Dave, Sebastian und Rachels Dad, deren Namen ich immer vergesse...;-)
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Und ohh, ich registriere jetzt erst deinen Cosplaykommentar, wo kann man Fotos sehen? =D
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Hier hatte ich mal einen Jahresrückblick gemacht und hier ist unsere kitschige Gallery *XD*
http://animexx.onlinewelten.com/fotos/fotoreihe.php?id=152569
Genau das ist Sebastian. Der bisher ein totaler Soziopath war, sich aber (wie typisch Glee) in einer Folge zum guten gewendet hat. [Das mit Blaine ist auch vorbei, seitdem er ihn verletzt hat... ein Slushie mit "Rocksalt"(?) oder so...)
Ich würde ja nach Sinn fragen, aber es ist Glee *XD*
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Wird man dich/euch auf der Animagic zufällig sehen? Oder auf der Dokomi?^^
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Leider ist es für den Spendervater meistens nicht so einfach, vollkommen auf das Kind zu verzichten und der kommt dann eventuell später doch wieder an und will Ansprüche stellen. Das führt dann ebenfalls zu Konflikten, von denen das Kind natürlich zwangsläufig mit betroffen ist.
Natürlich hat das ganze aber auch absolut nichts mit der Sexualität zutun, sondern mehr mit der Gesellschaft und der Intoleranz mancher Menschen.
Aus Untersuchungen hat man entnommen, dass Kinder mit homosexuellen (ich mag das Wort irgendwie nicht...das klingt so sexuell und damit wird auf die Sexualität reduziert, was meiner Meinung nach oft unpassend ist, aber das ist wieder ein anderes Thema ^^') Eltern ihren (ich will immer "Artgenossen" schreiben xD) Freunden oder Klassenkameraden etc. mit heterosexuellen Eltern nicht nachstehen was betrifft Selbstbewusstsein und noch ein paar andere Sachen. Es ist nur leider unglaublich schwer, das zu untersuchen, da es noch nicht so viele Kinder gibt, deren Eltern homosexuell sind und da sich auch nicht jeder zur Verfügung stellt, an einem Experiment mitzumachen.
Ich finds aber auch schlimm, wenn man sagt, dass Lesben oder Schwule nicht in der Lage sind, Kinder zu erziehen. Ich finds auch schlimm, dass Heteros immer noch viel mehr Privilegien haben (Hochzeit, Kinder kriegen, Adoption etc.). Das ist unfair und einfach nicht gerechtfertigt.
Die Menschen haben eine Messlatte, was darf und was nicht, wird da entschieden, was normal ist und was nicht, und das, was nicht in der Mehrzahl ist, ist eben erstmal nicht normal oder merkwürdig, dann wird direkt gesagt, dass diese Menschen dann auch anders drauf sind und dass man denen keine Kinder geben darf, weil das Kind dadurch ja keine "normale" Umgebung hat. WTF?!
Na ja, ein Problem ist sicherlich noch Mobbing und die Intoleranz der Mitmenschen, denn darunter hat ein Kind dann natürlich auch zu leiden. Aber das verbessert man sicherlich nicht, in dem mans verbietet, zumal man es lesbischen Frauen ja eh nicht verbieten kann und schwule Männer dadurch dann im Nachteil sind.
Ich hoffe, da ändert sich bald was. Leider befürchte ich, dass es eher schlimmer wird, da die Menschen irgendwie wieder immer intoleranter und altmodisch und weniger liberal werden. Es wird wieder nach Struktur und Autorität verlangt und das seh ich kritisch. Es wird wieder ein wenig rechts und das macht mir Angst.